Ich kann den Satz nicht mehr hören: „Mein Drucker ist kaputt, können Sie bitte schnell mal danach sehen?“
Erstens bin ich nicht in der Lage, „schnell“ zu sehen. Der Vorgang ist nicht in seiner Geschwindigkeit zu beeinflussen: Die Photonen sind konstant schnell, meine Nervenleitungen haben zwar vermutlich eine Streuung in ihrer Geschwindigkeit, aber dies unterliegt nicht meiner willentlichen Kontrolle.
Doch neben dieser semantischen Ungenauigkeit liebe ich es, zu Druckern gerufen zu werden, die nicht defekt sind:
Der erste Drucker des Tages hatte angeblich ein Problem mit grau hinterlegten Grafiken. In Wahrheit hatte der Druckerserver (alte Windows-2000-Gurke) zu wenig Speicher für diese hochauflösende Meisterwerk der Visualisierung. Direkt gedruckt lief es einmalig.
Der zweite Drucker wollte nicht hochfahren und akzeptierte keine Druckaufträge. Dieses schwarze Kabel mit den drei Anschlüssen steckte nicht im Gerät, und niemand hatte es gesehen.
Der dritte Drucker hatte permanent Papierstaus, obwohl kein Papier mehr drin war. Ja, was da einen Stau verursachte, war ja auch eine Folie. Diese hatte sich ganz normal verklemmt, war nicht mal geschmolzen und hatte irgendwas beschädigt.
Der vierte Drucker war auch vollkommen in Ordnung. Defekt war hier eine Worddatei, die eine unendlich große Anzahl von Verknüpfungen mit anderen Dateien hatte. Daher weigerte sich Word, mit dieser Datei auch nur irgendwas sinnvolles zu machen.
Der fünfte und letzte Drucker war dann endlich richtig defekt – naja fast. Eigentlich war nur das Netzwerkkabel defekt. Man sollte halt nicht mit dem Schreibtischstuhl mehrfach täglich darüber fahren…