Wieviel Leistung kostet Virtualisierung? Es gibt jetzt zwei SAP SD-2tier-Benchmarks, mit denen man zumindest ein Gefühl für die Beantwortung dieser Frage bekommen kann:
2009034: Sun Fire x4270, Solaris 10, Solaris Container as Virtualization, 8vCPUs (half the CPUs available in the box), Oracle 10g, EHP4: 2800 SD-User.
2009029: Fujitsu Primergy RX 3000, SuSE Linux Enterprise Server 10, VMWare ESX Server 4.0, 8vCPUs (half the CPUs available in the box), MaxDB 7.8, EHP4: 2056 SD-User.
Vereinfacht: Zwei „halbe Nehalem-Boxen“.
Dann interpretieren wir mal:
Zunächst: Dank Intels Hyperthreading kann man nicht einfach von der Leistung einer halben Box auf die ganze Box schließen: Hyperthreading bedeutet, dass bei 8 vorhandenen Kernen bis zu 16 Threads simultan abgearbeitet werden. Das bedeutet aber nicht, dass der jeweils zweite Thread die gleiche Auslastung erreicht wie der erste. Daher sind die Resultate durchaus im erwarteten Rahmen.
Als zweiter Punkt: Ja, VMWare nutzt Linux und Sun Solaris. Logisch – beide mussten ein OS nutzen, das seitens SAP für die jeweilige Virtualisierungstechnologie freigegeben ist. Und ja, ich hab auch schon darüber geschrieben, dass Solaris bei gleicher Hardware im SD-Becnhmark mehr leistet als Linux. Aber: Das sind rund 36% Unterschied hier, mehr als ein Drittel. Das kann man nicht alleinig dem Linux zuschreiben. Da war mehr im Spiel – die Virtualisierung hat definitiv einen nicht unerheblichen Einfluss gehabt.
Wieviel „Penalty“ hat denn nun der VMWare Hypervisor, oder wieviel Vorsprung haben denn nun die Solaris Container? Das ist schwierig zu beantworten. Nimmt man an, dass Linux und Windows im neuen EHP4-Benchmark vergleichbar gut sind, dann ist der Solaris-Vorsprung irgendwo zwischen 15 und 20%. Den Rest darf jeder Selbst errechnen.