Eroberung der Länder

Klaus Wowereit, Berliner Politiker, hat sich einen hässlichen sprachlichen Ausrutscher geleistet. In der ARD sagte er: „Wir sind dabei, die Länder zu erobern!“

Er meinte mit „Wir“ die SPD, und mit Ländern meinte er die Bundesländer.

Eigentlich regte ich mich zunächst nur darüber auf, dass ein Politiker das Wort „erobern“ verwendet. Das Wort hat einen sehr militärischen Unterton, den man als Politiker meiner Ansicht nach eher vermeiden sollte. Erobern ist in diesem Jahrhundert definitiv nicht mehr angemessen.

Dann wurde mir bewusst, was er da eigentlich gesagt hat: Er hat eines der Grundprinzipien der Demokratie in Frage gestellt. Das Volk wählt seine Vertreter, und es gibt die Regierungsgewalt per Wahl in die Hände dieser gewählten. Eine Wahl ist also ein Vertauensbeweis, das Volk vertraut die Macht den gewählten an.

Ein Eroberer geniesst nicht das Vertrauen des eroberten Landes. Er reisst die Macht an sich, und das unter Missachtung der in dem Land lebenden Einwohner. Ob das die Methode von Herrn Wowereit ist? Missachtet er die Einwohner der Länder und unterwirft sie, wenn er die Macht übernommen hat?

Ich hoffe es doch nicht, doch er sollte doch einfach weniger militärisch sich ausdrücken. Wie wäre es mit „Wir gewinnen in immer mehr Ländern“?

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