Lourdes

Das wird noch ein Flughafenblog. Heute flog ich mal wieder mit Air Berlin nach München. Diesmal sind hinter der Glasscheibe zum anderen Gate keine Mallorca-Touristen. Diesmal geht es nach Lourdes, und zwar in einem vergleichbar großen Vogel.
Es gibt schon erstaunliche Unterschiede zwischen den Leuten, die nach „Malle“ fliegen, und den neuzeitlichen Hamburg-International-Pilgern. Während erstgenannte morgens eher depressiv wirken, singen die letztgenannten christliche Lieder (mehrstimmig!), um sich die Zeit zu vertreiben. Auch ist eine generelle freundlichere – teilweise fast schon mildtätige und gütige – Grundhaltung festzustellen. Und ich meine damit nicht jedes nervige Grinsen sehr volksfrommer Mitglieder der christlichen Kirchen.
So erklärte mir ein fröhlicher Benediktiner des Lourdes-Flug, für ihn sei das zwar eine Dienstreise, sozusagen in „eine Geschäftsstelle mit viel Publikumsverkehr“, doch sei es immer wieder lustig, wie viele Leute ohne Badarf eines Wunders nach Lourdes pilgern. Für diese sei es eine Art kurze Auszeit.
Als ich ihm von meiner Beobachtung mit den Mallorca-Touristen vor ein paar Wochen erzählte, meinte er: „Das ist der Unterschied. Die Leute hier entspannen sich bereits am Flughafen.“
Keine Ahnung ob dies mit dem Glauben zusammenhängt. Fakt war jedenfalls, dass Lourdespilger am Flughafen wesentlich entspannter wirken als Mallorca-Touristen, unter vergleichbaren Rahmenbedingungen.

(Eingestellt am 5.9, der Artikel entstand am 3.9. während des Fluges nach München.)

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