PDB – Private Distributed Backup

Als ich bei Sun in München war (Projekt Blackböxchen war im Heldenstudio), haben nach dem Interview Rolf, Constantin und ich noch über ein Backup-Netzwerk für die privaten Server der Systemhelden gesprochen. Die Idee am Ende war ein verschlüsseltes ZFS auf dem Server eines Freundes, welches per iSCSI über DSL angebunden werden sollte. Wir konnten uns alle vorstellen, dass sowas funktionieren könnte, doch habe ich die Idee erst einmal wieder vergraben.

Mittlerweile habe ich das Problem des Backup für den Heimserver jedoch wieder: Mein bisheriges Backup-System für verdammt wichtige Daten steht mir berufsbedingt nicht mehr lange zu Verfügung. Daher fange ich nun an, diese Idee mit dem Backup auf den Rechner eines Kollegen immer sympathischer zu finden. Den Standort für mein erstes Backup-System habe ich auch schon ausgemacht (Constantin, Dein Keller ist nicht gemeint! Du kannst Dich aber gerne an dem Backup-Netzwerk beteiligen, wenn wir damit anfangen!).

Allerdings habe ich nach ersten Versuchen keine Lust mehr auf Bacuda als Backup-Software: Zu viele Komponenten, die man regelmäßig überprüfen muss, und das Restore ist nicht wirklich bequem zu bedienen für die übrigen Familienmitglieder. Für große Sachen ist das Bacuda echt in Ordnung, aber nicht für „eben mal Backup“ zu Hause.

Einen genialen Einfall habe ich dann heute in einen Artikel von Jörg Möllenkamp gelesen. Das ganze mit einem hierarchischen Filesystem zu lösen, ist natürlich eine bestechende Idee. Den Cache so konfigurieren (und groß machen), dass er alles Wichtige vorrätig hält, und gleich auf die DSL-lahme zweite/dritte Platte im Backup-System kopieren (kann halt einen Moment dauern, aber dazu hat man ja den Cache). Die selten gebrauchten Sachen liegen dann irgendwann nur noch im Backup-System, bis sie ein Brenner, der wieder zu Hause rumsteht „wegbrennt“. Idealerweise kombiniert man das statt nur mit einem „Fremdsystem“ mit mehreren, eines vielleicht im gleichen LAN, eines per DSL…

Jörg wollte das ganze mit Managed Storage Services verbinden und dazu SamFS erweitern. Vielleicht geht das aber auch bequemer, falls SamFS mit iSCSI-Devices klarkommt.

Das ganze wäre auf jeden Fall sehr bequem, alle Daten wären immer schön zu sehen, manche wären nur sehr langsam da. Und wenn eine Platte „abraucht“, wäre dennoch alles immer noch da.

Schade, dass SamFS nicht frei verfügbar ist, ich habe aber auch noch nicht wirklich nach einem Open-Source-Konkurrenten gesucht. Vielleicht gibt’s das SamFS ja irgendwann in der „Systemhelden-Edition“ für den rein privaten Einsatz.

6 Kommentare

  1. Super! Die Lösung wird mir immer sympathischer. Ich habe auch schon mit einem befreundeten IT-Rechtler die Sache mal durchgesprochen, wie das mit Haftung etc. aussieht. Das Projekt verfolge ich wohl weiter.

  2. Ja, habe ich auch schon gelesen. Aktuell teste ich bereits mit einem Freund das gegenseitige Backupen per SAMFS. Vor dem Masseneinsatz schrecke ich noch zurück. Momentan kann der Empfänger der Daten diese einsehen, das birgt (neben der Verlockung sich zu bedienen) auch ein paar andere Gefahren. Aber da wird schon noch was passieren.
    Was aber auch schon klar ist: Ich werde maximal eine Anleitung hier schreiben dürfen. Sobald es eine Art „Partnervermittlung“ für das Backup wird, verliert man den Status der Gefälligkeit, und dann sind die rechtlichen Konsquenzen für die Beteiligten immens, sodass niemand mehr sich beteiligen würde…

  3. Hallo,

    hast Du das Problem mit dem iscsi über DSL schon lösen können? Kannst Du schon eine erste Anleitung schreiben, die wir dann zusammen verfeinern können?
    Gruß
    Christian

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert